Die Rotkrautschänke - Gasthaus zum Hochland
Ca 1970 wurde wieder ein Wirtshaus in Gönnsdorf eröffnet, nach fast 20-jähriger Abstinenz. Nicht etwa als Dorfgasthof schlechthin, sondern als Kulturzentrum, das im Rahmen des Perspektivplanes der Gemeinde entstand.
Die Möglichkeit, den ehemaligen Gasthof zu nutzen, schied von vorn herein aus, da dessen Räumlichkeiten die landwirtschaftliche Kooperationsgemeinschaft Bühlau übernehmen wollte.
So blieb nur noch eine im desolaten Zustand befindliche Baracke an der Straße nach Pappritz, die im II. Weltkrieg als Funkstation der Wehrmacht errichtet wurde und in über 6 m Tiefe, von Italienern in den Felsen gehauene Dienstbunker verfügte.
Danach als Notunterkunft für ausgebombte Dresdner- und vertriebenen Familien genutzt, wurde die Baracke ab 1959 zu einem Erntekindergarten und Kulturraum umgebaut.
Das 1968 in den Haushaltsplan als Generalreparatur aufgenommene Vorhaben bedeutete Abriss und Neubau. Da jedoch mit Geld und Material nicht gerade um sich geworfen werden konnte, standen Arbeitsleistungen der Bevölkerung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Masseninitiative (VMI), wie Maurer-, Maler- und Holzarbeiten, aber auch Gardinen nähen, hoch im Kurs.
Schließlich war es dann am 5. Oktober 1969 soweit, dass der zwei Tage vor dem 20. Geburtstag der DDR fertig gestellte Bau der Bevölkerung als "Geburtstagsgeschenk" übergeben werden konnte. Recht schnell von Einheimischen, Ausflüglern und Wanderern angenommen, entwickelte sich unmittelbar an der Straße zum fast zeitgleich eingeweihten Fernsehturm in Dresden-Wachwitz eine beliebte Einkehrstätte, der die Gönnsdorfer bald den Namen "Rotkrautschänke" gaben.
Warum?
Auf dem Feld gegenüber wuchs oftmals dieses vitaminreiche Gewächs, das natürlich auch im Angebot nicht fehlen durfte.
Die Geschichte erzählt dass der Gastwirt des Kulturzentrums Gönnsdorf zu DDR - Zeiten von diesen Rotkrautfeldern so manchen Kohlkopf für seine Gäste stibitzte und schmackhaft zubereitete. Aber auch so mancher Gast soll nach ein paar Bieren seiner Frau einen Rotkohl mit nach Haus gebracht haben. Für manche ist das zum Volkssport geworden.
Eine Bezeichnung, die auch den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 überlebte, als der damalige Wirt seinen Ausschank in "Gasthaus zum Hochland" umbenannte.
Die Speisekarte zeigt dass es auch heute im Gasthaus zum Hochland schmackhaftes Essen gibt. In der Rotkrautschänke wird solide Hausmannskost zubereitet, in der Weihnachtszeit Gänsebraten mit Apfelrotkohl und Klößen, 1/4 Mastgans, 1/2 Karpfen. Im rustikalen Ambiente werden das ganze Jahr leckere Speisen aus Pfanne, Koch- und Schmortopf sowie Suppen, Salate, Eiergerichte und Wild Gerichte serviert. Die Portionen im Gasthaus zum Hochland sind groß, deshalb gehören auch Seniorenportionen zum Angebot des Hauses. Für den Wanderfreund, vom Gasthaus zum Hochland günstig zu erreichen, der Dresdner Fernsehturm in Dresden Wachwitz, die schöne Aussicht zum Borsberg, über das Elbtal und bei schönem Wetter bis zum Erzgebirge.